Neue Ziele, Abenteuer inklusive (2016/2

Alles neu: ob elegant in Venedig und Paris, Inselhopping auf den Seychellen oder Luxus neu in Griechenland oder Bayern.

Text von Helga Baumgärtel Foto von Martin/Le Figaro Magazine/Laif

De Sommerferien 2016 sind längst gebucht, die Koffer gepackt. Aber: Wie geht es weiter mit den „politisch unsicheren Regionen“?, wie es die Reise-Veranstalter vorsichtig zu formulieren -pflegen. Die mollig warmen Winterziele rund um das Mittelmeer jedenfalls haben einen dramatischen -Buchungsrückgang zu verzeichnen. Zeit also für neue Destinationen auf unserem Globus. Für neue Hotels, witzige Urlaubsideen, nostalgische Wiederbelebungen.

Premiere hatte vor einem Jahr ein außergewöhnliches Resort an einem außergewöhnlichen Platz: auf einer von 117 Inseln in der Lagune von Venedig breitet sich wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht das JW Marriott Venice Resort & Spa aus. Auf der Privatinsel Isola delle Rose findet man hier jedweden Luxus – und als Bonbon ein kleines Heirats-Kirchlein. Die Kulinarik mit vier Restaurants plus Weinakademie wird von Sterne-Köchen dirigiert. Und Wellness kann man sich in einem preisgekrönten Spa gönnen, das sich über 1.750 Quadratmeter erstreckt.

Der Clou aber ist ein hoteleigener Motor-Shuttle, der Sie in 20 Minuten zum Markusplatz oder retour bringt. Na, wäre das nichts, um sich – mit Maske natürlich – in den Karneval von Venedig zu stürzen?

Bleiben wir bei den neuen Italo-Trouvaillen. Nur 
160 Kilometer östlich der Lagunenstadt Richtung Triest, in einer der schönsten Buchten der oberen Adria, ist in Portopiccolo das neue Fünf-Sterne Luxus-hotel Falisia entstanden. Die Inneneinrichtung der Zimmer und Suiten erinnert an Elemente von Kreuzfahrtschiffen, die im nahen Monfalcone tatsächlich gebaut werden. Grandios ist der Blick auf die Adria, die Piazzetta und den Yachthafen. Die Kulinarik ist mit einem Gourmet- sowie einem Vital-Restaurant vertreten. Und in diesem „Luxury Collection Resort“ gibt es natürlich -eine breite Skala an Aktivitäten: Wassersport, Golf, Fahrrad- und Mountainbike-Touren plus einer berühmten Nachtclub-Szene vor Ort.

Eine tolle Individual-Idee finde ich das Insel-Hopping im Indischen Ozean. Drei Nächte im Raffles auf Praslin oder schnell mal rübergehoppt auf La Digue in die traumhafte Island Lodge oder vielleicht drei Tage auf Mahé ins luxuriöse Valmer Resort. Alles per Mausklick kombinierbar. Klick für Klick führt Sie ein Inselhopping-Konfigurator zum Traum-urlaub auf den Seychellen. Und Schritt für Schritt rechnet der Konfi-gurator die Kosten aus. Ein kleines digitales Wunderwerk. Meine Hopping-Kombination für 14 Tage mit drei Inseln gab es inklusive Flug für Euro 1.600 pro Person. Beratung inklusive. Denn der „Erfinder“ ist der renommierte Reiseveranstalter „Seyvillas“, spezialisiert auf die Seychellen, der alle Fragen seiner potenziellen Kunden gerne beantwortet. Im Netz oder per Telefon.

Ein Vabanque-Spiel ist’s vielleicht. Aber wer die griechischen Inseln nicht ganz streichen will aus seinem Urlaubsprogramm, für den gibt es „eine neue Ära mediterraner Gastlichkeit und Luxus pur“. So jedenfalls bewirbt die neu gegründete Hotelkette Ikos Resorts ihre jüngsten Nobel-Adressen auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki rund um Thessaloniki. Zwei Resorts, das Ikos Oceania und das Ikos Olivia garantieren Luxus, Sport und Spiel. Plus jede Menge Abenteuer, Ausflüge, zum Berg Athos zum Beispiel, und – das Eintauchen in den griechischen Wein. Die Köche in beiden Hotels sind mit Michelin-Sternen ausgezeichnet. Zusätzlich wird eine „Dine out“-Option angeboten – außerhalb der Hotels. „Infinite Lifestyle“ nennt sich dieses schicke neue All-Inclusive-Konzept.

Nostalgie pur. Von Coco Chanel bis Ernest Hemingway, von Rudolph Valentino bis Charlie Chaplin – für sie alle war das Hotel Ritz am Place Vendôme zu -Paris das Traumhotel schlechthin. Und im Juli 2016 soll diese Legende nun endlich wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen. Rückblende: César Ritz, ein Schweizer Bauernbub übrigens, hat das Anwesen 1897 erworben und zu glorreichen Höhen geführt, inklusive seines Chefkochs Auguste Escoffier. Ritz’ Nachfahren haben den Luxus-Tempel 1980 für 20 Millionen Dollar an den ägyptischen Milliardär Mohammed Al-Fayed verkauft. Als dieser 2011 von der französischen Tourismusbehörde nicht in die Luxus-Kategorie „Palace Hotel“ aufgenommen wurde, reagierte Al-Fayed mit einer 200-Mil-lionen-Euro-Generalrenovierung. Der Unglücksstern über dem Ritz erlosch aber nicht. Kurz vor der geplanten Wiedereröffnung im März 2016 brach in den Morgenstunden des 19. Januars in der obersten Etage ein Großbrand aus. Nix war’s mit dem neuen Ritz. Aber nun endlich, im Juli 2016, wird die Legende wieder zum blühenden Leben erweckt!

Quasi an den deutsch-österreichischen Grenzpfosten eröffnet am 1. Juli 2016 ein ganz besonderes Wellness-Kleinod: der Klosterhof in Bayerisch Gmain. Das in seiner Grundsteinlegung schon 500 Jahre alte Objekt – in dem übrigens in der Neuzeit öfter Kaiserin Sisi zu Gast war – hat von seinen Besitzern, Henrike und Andreas Färber, eine ganz besondere Attraktion bekommen: Artemacur – die „Kunst zu heilen“. So nennt der Mediziner Andreas Färber sein Gesundheitskonzept, das er ganz individuell auf jeden Gast – oder sollte man besser sagen „Patienten“ – zuschneidet. In einem Wellnessbereich mit AlpenSole-Dom, Biosauna, Hamam etc.

Hier im wunderschönen Berchtesgadener Land finden Sie alles, was das Herz (und der Magen) begehrt: Im Genuss-Art gibt es ein festliches 6-Gänge-Menü, in den Klosterhofstuben speist man à la carte mit taufrischen regionalen Bioprodukten, und im Weinarchivarium, na klar, kann man so manch’ köstlichen Tropfen degustieren. „Wellbeing“, dein Name sei Klosterhof.