Der süße Fleiß

Honig war immer da, war immer süß. Nicht erst vor dem Hintergrund bedrohter Bienen-Populationen kann man sich über diese süße Essenz durchaus einmal den Kopf zerbrechen. Was Honig eigentlich ist, woher er kommt und wie er schmeckt.

Text von Florian Holzer · Fotos von Manuel Zauner

Es ist schon erstaunlich: Es gibt wohl nur wenige Nahrungsmittel, die zu etwa 80 % aus Zucker bestehen und weiten Kreisen der Bevölkerung dennoch als unzweifelhaft „gesund“ erscheinen. Und es gibt auch nur wenige Nahrungsmittel, die zum nicht unwesentlichen Teil Insekten-Speichel enthalten und dennoch völlig ohne Ekel und Bedenken aufs Brot geschmiert werden. Das kann nur Honig. Denn Honig besitzt eine mythische Aura, Honig ist der Inbegriff von unbelasteter Natur, von dem Fleiß der Bienen. Honig war schon immer da, und Honig war schon ­immer gut. Es gibt nur ganz wenige Lebensmittel, die imagemäßig an Honig heranreichen.

Und Honig ist häufig. Über 27.000 Imker bewirtschaften in Österreich knapp 300.000 Bienenvölker, je nach Wetter werden so zwischen 4.000 und 6.500 Tonnen Honig geerntet, was ungefähr zur Hälfte reicht, um Österreichs Honigbedarf zu decken, der bei erstaunlichen 1,2 Kilo pro Kopf und Jahr liegt. Der Tourismus trägt zu diesem eindrucksvoll hohen Verbrauch sicher seinen Teil bei, dennoch ist die Zahl beachtlich, nicht zuletzt, wenn man bedenkt, dass die Österreicher beispielsweise nur knapp acht Kilo Fisch pro Kopf und Jahr essen.

Und Honig wird natürlich nicht nur aufs Butterbrot geschmiert, es wird daraus Bier und Met gebraut, er wird in der Medizin und Kosmetik verwendet, selbst die weltweit erzeugten 1,8 Millionen Tonnen reichen da dann offenbar nicht aus, und es muss „Kunsthonig“ aus Invertzucker auch noch hergestellt werden. Das wohl allerdings aus Kostengründen und vielleicht auch, weil sich Invertzucker-Cremen in der industriellen Bäckerei einfacher verarbeiten lassen.

Bei all der Häufigkeit, all der Menge und all der langen Zeit, die wir Honig schon schätzen, ist es dann aber doch ein wenig verwunderlich, wie wenig wir Konsumenten über Honig wissen. Weil die Vermutung, dass die fleißigen Bienen da jetzt den Blütennektar sammeln, ihn in ­Waben legen, und fertig ist die Sache, trifft nur in sehr geringem Ausmaß zu. Tatsächlich sammeln Bienen natürlich den Nektar aus Blüten, die von der Natur extra so konstruiert sind, dass Bienen den süßen Saft erreichen und dabei auch noch Blütenstaub mitnehmen. Nektar hat zu dem Zeitpunkt, da er von Bienen in ihrem „Honigmagen“ aufgenommen wird, etwa 20 % Zuckergehalt, wird dann von Biene zu Biene weitergegeben, durchläuft viele Mägen, verliert dabei einerseits Wasser und wird andererseits von jedem einzelnen Tier mit speziellen Enzymen aus der Futtersaftdrüse vermengt. Irgendwann bleibt das werdende Honigtröpflein dann bei der Biene, die es aber mehrmals aus ihrer Honigblase durch ihren Rüssel presst und wieder schluckt, wodurch der Nektar noch weiter eingedickt, mit Enzymen versehen und außerdem aufgespalten – sprich: verdaut – wird. Also eine Art Wiederkäuer-Prozess. Wurde der Wassergehalt so halbiert und auf 30 bis 40 % gesenkt, kommt das Honig-Vorprodukt in die offene Wabe, wo die Bienen für Belüftung und Erwärmung sorgen, sodass der Honig auf seinen endgültigen Wassergehalt von 20 % trocknen kann. Dann wird er in eine andere Wabe getragen und mit Wachs aus der Wachsdrüse luftdicht versiegelt. Mit einem Wort: eine Hunds­arbeit voller Fleiß, Luft und reichlich Bienenspucke.

Und das ist erst der Vorgang beim Blütenhonig, beim Waldhonig kommt noch eine Dimension Schrägheit dazu: Dessen Basis bildet nämlich der sogenannte „Honigtau“, was lieblich und romantisch klingt, tatsächlich aber eine Art Zuckerüberschuss ist, den Blattläuse und andere Pflanzensauger, die vornehmlich Tannen und Fichten parasitieren, durch ihren Darmtrakt über eine spezielle Drüse absondern, wo er von den fleißigen Bienen eingesammelt und wie schon oben erklärt aufgespalten und mit Enzymen angereichert sowie getrocknet wird. Da ist von Baumkatzen ausgeschiedener Kopi-Luwak-Kaffee eigentlich nichts dagegen.

Deutlich wird dadurch jedenfalls, dass es sehr viele verschiedene Faktoren gibt, die auf Farbe, Geschmack und Konsistenz des Honigs eine Auswirkung haben können. Je nachdem, welche Anteile an Fructose und Glucose eine Blüte enthält, ob sie 24 Stunden Nektar liefert oder nur bei Tageslicht, bei welchen Temperaturen er von den Bienen gesammelt wird, wie es um die ­Mineralstoffe, die Säuren und die schwefeligen Verbindungen des Honigs steht und natürlich was am Weg noch alles an Pollen in den Honig mitgenommen wird – bis zu zwei Millionen Pollenkörner können etwa in 100 g Löwenzahn-, Raps-, Sonnenblumen- oder Klee-Honig stecken. Ob auch die beiden in Österreich vorkommenden Zuchtbienenrassen, die Carnica und die Dunkle Biene, eine Auswirkung auf den Geschmack haben, wurde bisher noch nicht wirklich erforscht, Karen Kölzer veröffentlichte aber gerade ihre Masterarbeit zum Thema Landschaftshonige und stellte zumindest fest, dass die Dunkle Biene eine geringere Honigleistung hat als die Carnica.

Sonnenblumenhonig tendiert geschmacklich jedenfalls in Richtung Heu und tropischer Früchte, Rapshonig kann an gekochtes Kraut erinnern, Lindenblütenhonig an Pfefferminze, Menthol und Salbei, Akazienhonig wiederum schmeckt gern nach Vanille und Muskatnuss, Fichtenhonig nach Karamell, Malz und Schwarzem Pfeffer, Tannenhonig nach Rauch, Harz und Tabak, Bärlauchhonig zeichnet sich – oh Wunder – durch ein Knoblaucharoma aus. Lauter Geschmacks- und Geruchsempfindungen, die bei der A la Carte-Honigverkostung mehr oder weniger deutlich zum Ausdruck kamen.

Jetzt gibt es natürlich unterschiedliche Philosophien, wie mit diesen geschmacklichen Identitäten umzugehen ist. Mit „reinsortigen“ Honigen kann man beim interessierten Konsumenten ­sicher die meisten Punkte machen, auch wenn die Bezeichnung am Honigglas und die Aroma-Erwartung da nicht ­unbedingt hundertprozentig übereinstimmen ­müssen. Aber das kennt man vom Edelbrand ja auch. Die breitenwirksamste Methode der Honig-Darbietung ist sicherlich der Verschnitt, also die Komposition eines „gefälligen“ Honigs durch Mischung unterschiedlicher Herkünfte und Sorten, was einen komplexen Honig ohne Ecken und Kanten, ohne „störende“ Individualität ergibt. Handelshonige werden genau so hergestellt, bestehen zum Teil aus Honigen aus aller Welt, werden nach einem festgelegten Geschmacksbild gemischt, wie man das ja auch aus der Welt von Markenweinen, Whisky-Blends und allen anderen Bereichen standardisierter Lebensmittel her kennt.

Und dann gibt’s die Landschaftshonige, Honige, die zu gewissen Jahreszeiten in gewissen landschaftlichen Kleinräumen gesammelt wurden und somit so etwas wie „Terroir“ besitzen. Art und Menge von Kulturpflanzen, Art und Menge von blühenden Bäumen und Wiesen, beides bedingt durch Höhe, Exposition und Kleinklima der „Landschaft“ sorgen für eine faszinierende Vielfalt an individuellen Honig-Typizitäten. Etwa vier Kilo­meter Umkreis nimmt eine Biene beim Sammeln von Nektar in Kauf, damit lässt sich eine Honig-„Cru“ doch recht deutlich eingrenzen. Seinen Ursprung dürfte die Idee in Frankreich haben, wo solche Landschaftshonige schon in den 90er-Jahren zu bekommen waren, aber auch in Österreich bringen sogenannte „Wanderimker“ wie Johannes Gruber, ein Pionier in Sachen Terroir-Honig, ihre Völker zu ganz bestimmten Zeiten an ganz bestimmte Orte, wenn dort gerade ein ­Maximum an Blüten zur Verfügung steht. Gruber geht allerdings auch noch ein paar Schritte weiter: Er lässt seine Waldhonige auch über Jahre hinweg reifen, wobei er feststellte, dass sie nach einer gewissen Zeit eine Art Sekundäraroma entwickeln. Und einer der spektakulärsten Honige, die es in Österreich ­überhaupt gibt, ist sein „doppelt ­fermentierter“ Waldhonig, für den er den Bienen in der Wabe kristallisierten (und daher kaum verwertbaren) Honig quasi verfüttert, worauf dieser Honig den enzymatischen Prozess noch einmal durchläuft. Sehr speziell, sehr rar, sehr intensiv, sehr kostspielig.

Hildegard Burgstaller ist Mitbegründerin des Vereins Landschaftshonig, sie verteilt ihre Bienenvölker im Westen Wiens, am Himmel in Grinzing, im Wienerwald bei Purkersdorf, auf einer Gstätten in der Kuchelau, „der Honig erzählt uns was über die Landschaft“. Die Ansprüche, die der Verein an seine Mitglieder stellt, sind hoch, im Mittelpunkt muss das Wohl der Bienen stehen, Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zu vernetztem Handeln muss bestehen (bei Imkern ein normalerweise nicht sehr stark ausgeprägter ­Wesenszug), geschmackliche Vielfalt und Identität einer Landschaft sollten verstanden und geschätzt werden. Mit drei Imkern habe das Projekt begonnen, erzählt die studierte Botanikerin Burgstaller, mittlerweile habe man ein Dutzend Imker beieinander, die inzwischen auch schon einen sehr breiten landschaftlichen Bereich zwischen Bregenzerwald und St. Margarethen im Burgenland abdecken. Ansprüche an die Bestückung mit Blüten stellen die Landschaftsimker keine, „wenn der Ackerhonig nun mal zu 100 % aus Sonnenblumen besteht, dann ist das so, weil die Landschaft dort so ausschaut“. Dennoch befinde man sich mit der Idee der geschmacklichen Regional-Spezifizierung noch ganz am Anfang. „Im Osten schmeckt der Honig ­anders als im ­Westen, das haben wir zumindest schon einmal herausgeschmeckt, mehr nicht.“ Und was Hildegard Burgstaller auch weiß: Vom Preis, den die Tiroler Imker für ihren Honig ­erzielen, können wir hier in Wien nur träumen.

Dafür können die Tiroler andererseits von einem so vielfältigen Habitat, wie es die Großstadt Wien darstellt, nur träumen. Wärmere Temperaturen geschützter urbaner Lagen sorgen für einen früheren Beginn und ein späteres Ende der Blüte, die Vielfalt ist dank Gärten, Parks und sogar dank des Bewuchses von Balkonen und Terrassen enorm, die Belastung durch Spritzmittel quasi inexistent. Abgesehen davon, dass „Stadthonig“ eines der ganz wenigen landwirtschaftlichen Produkte ist, das sogar mitten im urbanen Raum in ökonomisch sinnvollem Ausmaß erzeugt werden kann. Die Cru-Honige „Schönbrunn“ und „Lainzer Tiergarten“ gibt es ja bereits, die Möglichkeiten erscheinen aber noch unendlich. Und wer am Fuße des Cobenzl, in der Kuchelau oder beim Sternwartepark wohnt, würde nicht jubeln, wenn auf dem Frühstücksbrot ein Honig von genau den Blumen und Blüten wäre, die man vom Fenster aus sehen kann?

Von Blumen und Bienen

Honig gibt es überall dort, wo Bienen sind. Das ist zwar eine Binsenweisheit, führt uns aber zur nächsten Erkenntnis, nämlich der, dass es Bienen überall dort gibt, wo Blüten Pollen und Nektar erzeugen, also fast überall auf der Welt. Und dann wiederum stellt sich die Frage, ob der Honig unterschiedlicher Bienen, die unterschiedlichen Nektar sammelten, unterschiedlich schmeckt. Klar, denkt man, so ganz sicher ist man sich aber nicht.

Definitiv existieren zu viele verschiedene Honige auf der Welt, um sie miteinander vergleichen zu können, allein in Österreich gibt es über 27.000 registrierte Imker, und die bieten bei Weitem nicht nur einen ­einzigen Honig an. Wir beschlossen also, selektiv vorzugehen, wählten 14 Honige der Vereinigung Landschaftshonig, einer Vereinigung von engagierten Kleinbetrieben, die beim Honigmachen eine für uns sehr reizvolle Terroir-Philosophie verfolgen, und stellten ihnen einerseits im Handel leicht erhältliche Wald- sowie Blütenhonige gegenüber, die uns interessant erschienen, aber nicht zwingenderweise aus Österreich stammen mussten. Als Draufgabe probierten wir noch zwei Manuka-Honige, Honige der neuseeländischen Südseemyrthe, die als antibakteriell gelten und in Superfood- und Naturheiler-Kreisen gerade mythische Verehrung erfahren. Wir erkundigten uns beim Chef-Sensoriker des österreichischen Imkerbunds, wie man denn Honig am besten und exaktesten verkostet. Mit der Antwort „mit dem Löffel“ und „nach ­Farbe geordnet“ konnten wir gut leben. Und so verkosteten Patissière Viola Bachmayr-Heyda, Tian-Patissier Thomas Scheiblhofer, A la Carte-Chefin vom Dienst Nina Kaltenbrunner, -Chefredakteur Christian Grünwald sowie Autor Florian Holzer 29 Honige blind und versuchten dabei, ihre Aufzeichnungen nicht allzu klebrig werden zu lassen. Die Verkostung fand im Restaurant Zum Schwarzen Kameel statt, wo ­Stefan Mayer die güldenen Essenzen einstellte.

1
Wald & Wiese, Löwenzahnhonig 8,3
Angesichts der hohen Zahl „­spezieller“ Honige waren die beiden Erstplatzierten doch ein wenig überraschend. Aber immerhin, dieser Blütenhonig mit hohem ­Löwenzahnanteil hat zumindest ­eine eindeutige Herkunft, und zwar die Steiermark. Und er schmeckt absolut fantastisch: „würzig, dicht, weiße Schokolade und Rum, ­wunderschön und ­komplex“, „­klare Frucht“, „sehr ­intensiv“, „buttrig, fett, schokoladig, sehr schön“, „kristallin, feine Säure-Komponente, klar“.
125 g, € 3,90, bei Wald & Wiese, Neubaugasse 26, 1070 Wien,
www.waldundwiese.at

1
Alnatura Waldhonig (Bras/It/Mex/Port) 8,3
Noch überraschender ist das brillante Abschneiden dieses wirklich sehr preiswerten Honigs, eines Verschnitts von Honigen aus vier Ländern und zwei Kontinenten, abgefüllt in der Plastikflasche. Ob uns der Honig offen verkostet genauso imponiert hätte, ist die Frage, in der Blindverkostung konnte er seine Trümpfe allerdings ungehindert ausspielen: „sehr klassisch, glatt, Marzipan und Vanille, perfektes Mundgefühl“, „Nuss, schöne Röst-Töne, tolle Balance, lang anhaltend“, „Marzipan, Amarena, Barrique, röstig, dicht, wunderschön“, „wenig Wald, aber vielschichtig, glatt und süß“.
350 g, € 3,79, bei Merkur,
www.merkurmarkt.at

3
Darbo, Fichten- & Tannenhonig 8,2
Auch der Waldhonig eines der beiden Honig-Giganten Österreichs konnte ­eindrucksvoll punkten. Die Packung klärt darüber auf, dass es sich um eine Mischung von Waldhonigen aus dem EU-Raum handelt, und über den Namen des Qualitätskontrollorgans, mehr nicht. Aber okay, nichtsdestotrotz ist dieser Waldhonig sehr überzeugend. „Farbe von Ochsenschwanzsuppe, ­intensiv, konzentriert, extrem komplex, Kräuter, Wald, sehr toll“, „sehr feine ­Textur“, „kräftig, zu intensiv“, „sehr dunkel, Orangen, Tannenwipferl, Balance“, „spannend, fruchtig, leichte Säure, Wald, toll“.
500 g, € 6,49, bei Merkur
www.merkurmarkt.at

3
Burgstaller, Frühlingsblütenhonig vom Himmel 8,2
Ein Honig, der ganz anders ist als die meisterlich zusammengestellten Cuvées: Hildegard Burgstaller schöpft ihre Landschaftshonige aus einer Kleinregion und in einer speziellen Saison, also Terroir pur. Dass ihre Honige noch dazu aus Wien stammen, gibt ihnen eine spezielle, exotische Note. Dieser von den Frühlingswiesen am Himmel in Grinzing zeigte sich besonders schön. „Duft von Wachs, Blüten, Rosen, am Gaumen Mango und Maracuja, lang und intensiv“, „deutliche Blütenaromen, Rose, Frühling“, „etwas harzig, sehr intensives Blütenaroma, wirkt fast künstlich“, „­Bienenwachs, Blüten, Melone“, „hell und klar, blumig, fruchtig, vielschichtig“.
500 g, € 8,80, bei Hildegard Burgstaller, Heiligenstädter Straße 189–191/2/1, 1190 Wien, www.landschaftshonig.at

5
Wald & Wiese, Waldhonig 8,0
Das Unternehmen Wald & Wiese bietet zwei Waldhonige an, einen biologisch zertifizierten und diesen, der aus Österreich stammt: „Farbe dunkel, Geschmack auch dunkel, Ebenholz, Feige, TBA, Barrique, Rosinen“, „tolles Produkt, facettenreich“, „tolle Trockenfrucht-Aromen, fein holzige Noten, Aromenspiel“, „TBA, Honigmelone, Frucht-Säure-Spiel“, „schöne Säure, fruchtig, angenehme Süße“.
250 g, € 5,20
www.waldundwiese.at

6
Oberhuber, Blütenhonig Sternwartepark 7,7
Ein weiterer Honig eines Wiener Mikro-Terroirs: Johannes Oberhuber gewinnt im dezent verwilderten Währinger Sternwartepark einen extrem hellen, klaren Honig: „Sandelholz, Löwenzahn, ­Kräuter, Heu, Sommer-würzig, wunderschön“, „Wiese“, „Heu, Kräuter, fett am Gaumen“, „sehr intensiv, fast bitter, Kräuter, feine Hustensaft-Aromen“, „riecht mild, am Gaumen aber harzig, leicht bitter, intensiv, Kräuter“.
500 g, € 8,80, bei Werkraum Honig/Landschaftshonig, Heiligenstädter ­Straße 189–191/2/1, 1190 Wien
www.landschaftshonig.at

7
Honigmayr, Waldhonig 7,5
Ein Waldhonig vom zweiten der beiden österreichischen Honig-Giganten. Eine Mischung von Honigen aus EU- und Nicht-EU-Ländern, traditionell hergestellt und streng selektiert, damit hat sich die Information auch schon. „Gold, Karamell, adstringierend, lebendig, ­erinnert optisch an Harz“, „Blockmalz, dunkel, gut“, „guter Waldhonig, sehr schöne Konsistenz“, „dunkles Blockmalz, gut eingebundene Säure“, „­malzig, harmonisch, gut abgestimmt“.
67 g, € 1,66
www.merkurmarkt.at

8
Burgstaller, Schüttau Gstätten-Honig 6,9
Ein Honig von den Blüten aus dem Brachland zwischen Kuchelauer Hafen und Gewerbepark Klosterneuburg, kein besonders romantisches Plätzchen, dafür ein umso interessanteres Honig-Projekt: „Wunderschön klassischer Blütenhonig, dunkle Aromen, balanciert, ruhig und erhaben, ein Honig zum Zurücklehnen“, „kaum Fehl- oder Neben-Töne“, „Karamell, Malz, dezente Blütennoten, balanciert“, „zart, ein bisschen unspektakulär“, „rund, intensiv, stimmig, blumig“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

9
Lingenhel, Waldhonig Bregenzerwald 6,8
Bregenzerwald-Honig sozusagen. Der Biobetrieb aus Doren im ­Bregenzerwald unterhält etwa 30 Bienenvölker, der Waldhonig zeichnet sich aus durch „Fichten­nadeln, dunkle Zwetschkenaromen, unterlegt von leichten, frisch-­ätherischen Noten“, „mild, frisch, Fichtenwipferl“, „frische Harznoten, schöne winterliche Aromen“, „frisch geschlagenes Nadelholz, Süßwein-Noten“, „Fichte und Tanne, frisch, leicht, mild“.
500 g, € 8,80,
www.landschaftshonig.at

10
Honigmayr, Blütenhonig 6,4
Um welche Blüten es sich hier handelt, bleibt Betriebsgeheimnis, die Honigmischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern zeigt sich „­dunkel, würzig, karamellig, erinnert an Kastanienreis“, „würzig, malzig, karamellig, Kastanie?“, „winterlich, am Gaumen süß“, „Marron glacé, dunkel, Rum-Noten“, „eigen, nussig, karamellig, recht flüssig“.
67 g, € 1,66
www.merkurmarkt.at

10
Wald & Wiese, Bio-Waldhonig, Siebenbürgen 6,4
Der biologisch zertifizierte Waldhonig stammt aus dem Zentrum Rumäniens. „Tee-Noten, seltsam adstringierend“, seltsame Säure, mundgrün“, „Wachs-Noten, seltsam kribbelig im Mund, ­Säure dominant“, „Säure und Fermen­tationsnoten, spannend“, „sauer, herb, fermentiert, waldig“.
125 g, € 3,90
www.waldundwiese.at

12
Burgstaller, Wienerwald-­Sommerblütenhonig 6,3
Dieser Honig trägt den Wald zwar im ­Namen, ist aber ein Blütenhonig. ­Gesammelt wurde der Nektar im „­Christkindlwald“ an der Grenze zwischen Wien und Niederösterreich. „Guter ­Blütenhonig-Standard, erinnert an Raps, leicht nussig, sommerlich“, „normal, gut“, „herbe Töne, leicht floral“, „gelbe Blüten, leichtes Karamell, balanciert, angenehme Frische“, „blumig, leichte Säure, mild“.
500 g, € 8,80,
www.landschaftshonig.at

13
Johannes Gruber/Rainbauer, Lafnitztal-Aulandschaftshonig 6,2
Johannes Gruber ist einer der Pioniere des Honigs mit Terroir-Idee, er lässt ­Honig auch mehrere Jahre reifen oder doppelt fermentieren. Seine Spezialität ist der Waldhonig, aber auch Blütenhonig kann er: „deutliche Waben-Aromen, leicht käsig, vermischt mit Kastanien­allee-Duft, sehr komplex“, „Blüten-Note, sandig, cremig, leichte Zimt-Note“, „­floral, buttrig, leicht exotisch, Akazie?“, „Zitrus, Wald, Gruyère, Butter …“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

14
Darbo, Imkerhonig 6,1
Die Top-Linie von Darbo. Der Name des Imkers ist am Glas abgedruckt, eine Information, ob es sich um Blüten- oder Waldhonig handelt, allerdings nicht: „dunkel, röstig, Haselnuss, gut, aber sehr gezähmt“, „normal, erwartbar, Maroni-Noten“, „schöner, nussiger Honig, kaum Wachs-Noten“, „schöner, dunkler Blütenhonig, balanciert“, „nussig, klassisch, rund“.
500 g, € 6,99
www.merkurmarkt.at

15
Burgstaller, Frühlingsblütenhonig, Steinbruch St. Margarethen 6
Ein weiterer Blütenhonig von Hildegard Burgstaller, diesmal aus dem Steinbruch von St. Margarethen: „rustikal, leichte Selchspeck-Note, Wachs, dunkle ­Aromen“, „Waben-Aromen, zarte ­Blüten-Noten“, „zart, frisch, dezent“, „sehr blumig, frisch, balanciert“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

15
Wald & Wiese, Manuka-Honig UMF 5+ 6
Ein Honig vom neuseeländischen Manuka-Baum, UMF ist die „Unique Manuka Factor“-Skala, 5+ ist die niedrigste Stufe, allerdings auch jene, die noch als unbedenklich und „natürlich“ gilt. „­Hefige Noten, brotig, exotisch“, „fruchtig, würzig, interessant“, „medizinische Kräuter, hohe Säure, gärig“, „wirkt stark fermentiert, ein bisschen wie Soja­sauce, aber auch Trockenfrüchte“, „schmeckt gesund, nach Medizin“.
125 g, € 14,20
www.waldundwiese.at

17
Darbo, Sommerblütenhonig 5,7
Der Standard-Honig des Honig-Riesen, das Etikett lässt darauf schließen („­Honigtau“), dass es sich um eine Blüten-Waldhonig-Mischung handelt, explizit wird das allerdings nicht erwähnt: „­extrem fruchtig, Orangen-Noten, wenig spezifisches Aroma“, „dünnflüssig“, „flüssig, mild, Orange, Südfrucht“, „Orangenblüte, Mango, Papaya“.
250 g, € 3,19
www.merkurmarkt.at

18
Köglberger, Sommerblumenhonig Donauauen 5,6
Ein besonders heller, klarer Honig, so wie man sich „Nektar“ vorstellt: „leichtes Wachs-Aroma, außerdem Leder, Holz, Metall, intensiv, aber kurz“, „­holzig, etwas dumpf, Blüte im Hintergrund“, „zart, leichte Zitrus-Aromen, unspektakulär“, „mild, etwas fad“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

19
Mayr, Waldviertler Waldhonig 5,5
Waldhonig aus dem Waldviertel, das klingt nach einem Erfolgskonzept, ­allerdings: „relativ indifferent, dunkel, süß, ganz leichte Tannenwipferl-Noten“, „brav“, „mächtig, dicht, karamellig, sonst wenig Aromen“, „leichte Säure, etwas Tanne, kristallin“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

20
Johannes Gruber/ Rainbauer, Gebirgswaldhonig 4,9
Dass der sentimentale Favorit der Jury im hinteren Drittel landet, kann bei einer Blindverkostung passieren. Für diesen Honig brachte Johannes Gruber seine Bienen in den steirischen Naintsch­graben: „winterliche Räucherkammer, dunkel, süß, Speck“, „mächtige Süße, speckig“, „Selchkammer, sehr süß, zurückhaltende Wald-Aromen“, „rauchig und süß, sonst wenig Aromen“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

21
Oberlerchner, Schönbrunner Honig 4,8
Dieser Honig ist natürlich schon für sich eine Sensation, schließlich stammt er von den Blüten des im 18. Jahrhundert angelegten Schlossparks, seiner Alleen und Wälder. „Sehr zäh, Duft nach alter Seemannskiste, Malz, Lakritz, sehr dunkel“, „Malz-Bonbon, leichte Bitter-Noten“, „malzig, bitter, dunkles Karamell“, „malzig, dunkel, bitter, erdig“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

22
Alnatura, Blütenhonig (Kuba, Mexiko, Nicaragua) 4,7
Auch bei seinem biologischen Blütenhonig greift Alnatura auf Honige aus aller Welt ­zurück, in diesem Fall vor allem aus der karibischen Welt: „rund, weich, rauchig, malzig, röstig“, „scharf, unharmonisch“, „spannende Rauch-Noten, balancierte Süße“, „helles ­Karamell, Orange, rauchige Noten“.
350 g, € 3,79
www.merkurmarkt.at

23
Fausto Delegà, Blütenhonig Lainzer Tiergarten 4,6
Ein weiterer Landschaftshonig von den ­Blumenwiesen aus einem der Wälder im Westen Wiens: „malzig, kaum Wachs-Noten, wirkt fast synthetisch“, „nicht sehr harmonisch“, „wirkt steril, herbale Noten im ­Nachgeschmack“, „sehr süß, Kräutermix“, „malzig, fast künstlich“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

24
Manuka Health, Manuka-Honig MGO 100+ 4,4
Der Manuka-Honig des neuseeländischen Markt­führers in diesem Sektor. MGO ist eine andere ­Skalierung als UMF, weist auf die Konzentration von Methylglyoxal hin, 100+ ist allerdings auch hier im untersten Bereich (83–263). Rein optisch erinnert der Superfood-Honig an Espresso macchiato. „Kaltes Lagerfeuer, süß, medizinisch, Marmite, schaut besser aus, als er schmeckt“, „hefig“, „Aroma sehr spitz, stechend“, „Marmite, Hefe, gewöhnungsbedürftig“, „cremig, bitter, würzig, kaum Honig-Geschmack“.
250 g, € 24,90, bei Reformhaus Buchmüller, Neubaugasse 17–19, 1070 Wien,
www.manukahealth.co.nz

25
Wald & Wiese, Bio-Lindenblütenhonig 4,3
Lindenblüte ist sicher einer der interessantesten und intensivsten Blütenhonige, schon seine gelb-grüne Farbe vermittelt Frühlingsblüten-Assozia­tionen. „Wachs, braune Butter, Fondant, eindimensional“, „buttrig, das Florale sehr versteckt“, „dominante Süße, Standard-Ware, wenig komplex“, „wachsig, süß, fett“.
125 g, € 3,50
www.waldundwiese.at

26
Preyer, Alpenrose Ötztal 3,9
Eine absolute Honig-Rarität, die sich in der Blind­verkostung leider nicht so bewähren konnte: „neutral, riecht nach nichts , Traubenzucker“, „frisch, aber langweilig“, „Butterkaramell, nicht spannend“, „­milchig, zart kristallin, Traubenzucker“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

27
Lingenhel, Bregenzerwald Blütenhonig 3,7
So überzeugend der Waldhonig, so wenig ­gefiel der Jury der Bregenzerwälder Blütenhonig. Es handelte sich um den einzigen Cremehonig der Verkostung, was dem ­Produkt eventuell zum Nachteil geriet: „­Turnschuh, Käse, unattraktiver Geruch, am Gaumen dunkel, nussig, exotisch, seltsam“, „zu Käse okay“, „buttrig, nussig, Birne, Roquefort“, „sauer, käsig, herb“.
500 g, € 8,80
www.landschaftshonig.at

28
Wald & Wiese, Korianderhonig Rumänien/Balkan 2,5
Einer der kuriosesten Honige der Verkostung, Honig aus Nektar der Korianderblüten vom rumänischen Balkan: „Kokos, Karamell, ­Batida, aufdringlich“, „Rum-Kokos, likörig“, „Kokos, seifig, fremdartig“, „Kokos, tropisch, schräg“, „künstlich“.
125 g, € 3,90
www.waldundwiese.at

29
Wald & Wiese, Edelkastanie Piemont 2
Edelkastanienhonig aus dem Piemont klingt vielversprechend, allerdings: „animalisch, Schweinestall, wirklich bitter, Hustensaft“, „Wermut, bitter“, „bitter, sauer, Stallgeruch“, „sehr dunkles Malz, Bitterkräuter, bitter, bitter, bitter!“, „Karamell, aber zu bitter“.
125 g, € 4,30
www.waldundwiese.at