Genuß nach Maß

Winzerbesuch in Südtirol, Kochkurs in Bologna, Whisky-Tour durch Schottland: Der Leser wählt, wohin die exklusive Reise geht!



Text von Helga Baumgärtel Foto: beigestellt

Ein paar Kilometer südlich von Brixen sind wir abgebogen in dieses letzte Naturparadies der Alpen, das Villnösser Tal. Mit seinem herrlichen Naturpark Puez-Geisler, überkront vom mächtigen Massif der Dolomiten, die seit 2009 zum Unesco-Welterbe gehören.

Natur pur. Eine Landschaft nicht nur für Öko-Freaks. „Nachhaltigkeit ist unser oberstes Prinzip“, sagt Dr. Walther Dorfmann, Naturkundler und Dokumentarfilmer, der dieses Tal als sein Lebenswerk betrachtet. Inklusive eines Museums, in dem schon die Kleinsten alles, auch die Gebirgspflanzen plastisch berühren können. Vom Edelweiß über die Glockenblumen bis zum Fingerkraut.

Zurück geht’s vorbei an schmucken Bergbauernhöfen und prachtvollen Weiden, gesprenkelt mit lustigen Schafen, die alle eine Art schwarze Augenklappe tragen à la Mosche Dajan. „Das Villnösser Brillenschaf gibt es schon seit 350 Jahren“, erzählt Dr. Dorfmann. „Und die würzigen Bergkräuter verleihen ihm ein butterzartes Fleisch, für das Gourmetköche von weither anreisen. Wie zum Beispiel Heinz Winkler aus Aschau.“

Na logisch, der ist ja auch Südtiroler …

Am Abend gibt’s dann in St. Peter im historischen Gasthof Kabis (erstmals erwähnt um 1437!) einen köstlichen Lammbraten, begleitet von einer samtigen Kalterersee Auslese …

„Vielleicht möchten Sie am nächsten Tag unseren berühmten Käse-Affineur Hansi Baumgartner in Brixen besuchen?“, hatte Susanne Pauli gefragt. Aber ja doch! Hansi Baumgartner ist in der Gourmetwelt eine Institution. In seinem Käse-Shop DEGUST in Vahrn kann man in 200 Käsesorten schwelgen, vom buttrigen Bärenbart über den Ocelli al Barolo bis zum rustikalen Winnebacher Graukäse. Und wer’s mag, kann sich mit geführten Degustationen in die weite Welt des Käse einschleusen lassen (www.degust.com)

Bei „Spar-Gourmet“ in Wien gibt’s übrigens ein kleines Käse-Potpourri von Hansi Baumgartner.

Also haben wir uns – da wir den Autoschlüssel abgegeben hatten, um dafür per Postbus gratis quer durch das gesamte Tal kutschiert zu werden – Richtung Brixen begeben.

„Und vielleicht möchten Sie noch einen der innovativsten Winzer kennenlernen, der gerade mit seinem Kerner wieder drei Gläser im Gambero Rosso erzielte?“, hatte Susanne Pauli gefragt. Na und ob! Und bei dem Wein-Quereinsteiger Manni Nössing degustierten wir uns quer durch Grünen Veltliner, Müller-Thurgau, Silvaner und Gewürztraminer aus dem Eisack-Tal und kauften, was die Ernte 2012 so alles hergegeben hatte.

Zeit wird’s allerdings, Ihnen unsere Guide, Arrangeuse, schlicht unsere Reiseveranstalterin vorzustellen: Susanne Pauli. Die geborene Münchnerin ist gelernte Reiseverkehrskauffrau, hat später noch BWL und Marketing studiert, ist als Produkt- und Event-Managerin rund um den Globus gereist und wollte schon immer „ein Tor zur weiten Welt öffnen. Wollte Genuss ein- und umsetzen in schöne Landschaften“.

Und hier ist ihre einfache und trotzdem geniale Idee: Man kann sich aus ihrem wunderschön bebilderten Portfolio Gourmetreisen in Europa zusammenstellen. Die Schwerpunkte selbst bestimmen und variieren. Ob Shopping oder Wine & Dine, ob Kochkurs oder Sprachkurs – alles ist möglich.

Neugierig geworden, ging’s für mich weiter Richtung Süden, nach Bologna.

„Parlare e mangiare“ hatte mich gereizt. Ein wenig Italienisch parlieren und in dieser Genussmetropole Italiens die Nase in Kochtöpfe und Delikatessen stecken. Das klang nach Schlaraffia pur.

In einem historischen Palazzo begann das Abenteuer. Mit sämtlichen Alltagsfloskeln in Italiano ausgestattet, ging’s dann weiter Richtung Mercato. Um mit Cesarina, der exzellenten Köchin, alles für unser typisches Bologneser Menü einzukaufen. Die Pancetta für das Ragù Bolognese, den Zampone plus Lenticchie für den Schweinsfuß mit Linsen. Bologna heißt nicht umsonst „La Grassa“, diese fette und verfressene, liebenswerte Stadt.

Am nächsten Tag lernten wir in einem Caseificio alles über den echten Parmigiano Reggiano. Immer begleitet, wohlgemerkt, von einem Gläschen Lambrusco – hic. Und natürlich wollten wir unbedingt noch eine Acetaia sehen, um den berühmten Aceto Balsamico Tradizionale zu verkosten. Das Abendessen in den pittoresken Hügeln von Bologna in einer Michelin-bestirnten Trattoria ließ diesen wunderbaren Tag ausklingen … Dass wir am nächsten Tag noch alles über die Espresso-Variationen wissen wollten? Kein Problem. Angeklickt bei Susanne und schon funktioniert’s. Wie sagten wir einstimmig zum Schluss? Arrivederci Bologna – alla prossima volta!

Vielleicht noch als Sahnehäubchen zum Schluss eine höchst originelle Reise – allerdings for Ladies only! Auf der schottischen Insel Islay, der Königin der Hebriden, können Sie eine Whisky-Reise buchen. Mit Freundinnen zwar – aber ganz ohne Männer. „Whisky, Kilts und steife Brise“ nennt sich das Programm. Geführt von Rachel, „die sich besser mit Whisky auskennt, als die meisten Kerle hier“, schmunzelt Susanne Pauli. Man durchläuft mit Rachel quasi einen Aromen-Marathon quer durch das flüssige Gold Schottlands. Und nicht nur das. Man taucht ein in Shops und Pubs, in Boutiquen rund um Wolle und Kunsthandwerk, man kostet sich bei Lunch und Dinner quer durch die Küche der Highlands, mit Austern und Angus, mit Hummer und Hase, mit Lachs und Lamm. Und so wünschen wir denn ganz zum Schluss: Please enjoy!

Der Schlüssel zu unseren Adventures in the Wonderland, ob diesseits oder jenseits des Kanals lautet ganz einfach: Reinklicken in www.paulisplaces.de!